Ein Mann mit Herz und Mund für Bordenau am rechten Fleck. In vielen ehrenamtlichen Bereichen über Jahre tätig. Jugendarbeit im TSV, Pflege des Kirchplatzes, Osterfeuer, aktive Hilfe beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses, Verwaltung des DGH, Organisation und Durchführung eines regelmäßigen Seniorentreffens mit Kaffee und Kuchen zu Spielen und Gesprächen. Paul Schnepel hat es immer verstanden, viele „Bordenauer, Bordenauerinnen aller Altersklassen einzubinden und somit erheblich zur Förderung der Gemeinschaft“ beizutragen.
|
|
Stiftung bringt Bordenaus Kultur ans LichtVon Patricia Chadde |
|
|
Besonders interessant: Die Fördermittel werden oft nicht verbraucht, weil sich während des Projektes noch zusätzliche inspirierte Spender finden. “Ich sehe die Stiftung als Zündfunken, der das Bordenauer Potential zum Leuchten bringt“ meint Laudator Harry Piehl bevor die Bordenauer ‚Dorfmusikanten‘ musikalisch ordentlich Stimmung machten. Fotos(3) und Text: Patricia Chadde |
Die Laudatio für den Förderpreisträger 2004 von Harry Piehl
Liebe Bordenauerinnen und Bordenauer, liebe Gäste und Vertreter der Presse, wir kommen nun zur Vergabe des Förderpreises der Stiftung Bordenau und ich habe die ehrenvolle Aufgabe, die Laudatio auf den Preisträger zu halten. Kommen wir nun aber zum diesjährigen Preisträger. Es war einmal vor vielen, vielen Jahren – wenn man dieses bei 40-50 Jahren schon so nennen kann. So fangen alle Märchen an und ich meine auch ein Bordenauer. So etwa Ende der 50 er Jahre im vorigen Jahrhundert, da dachten die Bordenauer Gemeindeväter, wir müssen das Dorf vergrößern und junge Familien müssen hier her. Also wurde ein neues Baugebiet geschaffen, das jeder unter dem “Ahnser Feld“ hier kennt. In diesem siedelten sich dann so ab Anfang der 60 er Jahre viele neue Bürger aus Nah und Fern an. In dieser Zeit war der Schützenverein schon 50 Jahre alt, der TSV 30 Jahre und der MGV sogar schon 70 Jahre. |
Nachdem die Neubürger ihre Häuser gebaut hatten, wurde auch wieder an die Freizeit gedacht und viele der Bordenauer gingen in die neuen Gruppen, so z.B. in die Damengymnastikgruppe, wobei die Turnhalle vom Ansturm dann proppevoll war, oder die Tischtennissparte wurde neu gegründet. Aber mit den neuen Bürgern kamen auch Leute nach Bordenau, die mehr tun wollten als nur mitzumachen. |
Da gab es z.B. jemand, der dem Tischtennis sehr verbunden war und der dann hier auch die Tischtennissparte mit aufgebaut hat. Er hat die damals neu gegründete Damensparte betreut und ist mit ihnen zum 1. Punktspiel gefahren und hat das erste Unentschieden der Damen sogar mit einer Flasche Sekt begossen. Es wurden dann sogar noch die Kinder- und Jugendsparte gebildet und von ihm betreut. Mit den Kindern und Jugendlichen des Vereins und den Nachbarkindern kam man dann auf die Idee, mal den Wald hinter dem Wanderheim ein bisschen aufzuräumen in dem durch den großen Sturm von 1972 viel Bruchholz lag. Daraus ergab sich dann ein schönes Lagerfeuer bei dem auch gegrillt und gebraten wurde. Dieses fand man dann so gut, dass man es jährlich wiederholte aber nun zu einem bestimmten Termin, nämlich zu Ostern und damit war das Osterfeuer hinter dem Wanderheim geboren, welches sich auch noch heute großer Beliebtheit erfreut. |
Da dieses dann aber auch noch nicht genug war, wurde dann auch noch die Versorgung des immer größer werdenden Gemeindefestes der Kirche übernommen. Nun glauben Sie ja nicht, das war schon alles, nein auch der Schießsport gefiel diesem Mann und schon war er 1985 Alterskönig und wurde als „König Paul der 1.“ von den Nachbarn der Scharnhorststraße geehrt und gefeiert. Zu dieser Feier war auch ich eingeladen und trat an diesem Tag in den Schützenverein ein, obwohl ich vorher nichts mit Vereinen am Hut hatte. Was daraus geworden ist, wissen sie ja. Sie kennen mich ja. Nun wissen sie sicherlich auch schon, um wen es sich in diesem Jahr handelt. Es ist Paul Schnepel, der in diesem Jahr den Förderpreis der Stiftung erhält.Aber nun weiter in dem Leben des Paul Schnepel hier in Bordenau. Auch im Schützenverein wurden ehrenamtliche Funktionen übernommen. Beim nächsten Osterfeuer wurden diese Pläne dann akuter und so entwickelte sich eine Freundschaft mit gegenseitigen Besuchen, wobei Besichtigungen hier und dort organisiert wurden aber auch das Feiern nicht zu kurz kam. |
Der Dorfmittelpunkt von Weißendorf 2004 |
Als Gastgeschenk steht noch heute eine Bank auf dem Anger, dem Ortsmittelpunkt, in Weißendorf und bei einem unserer Besuche wurde den Weißendorfern sogar ein Lied als Gastgeschenk mitgebracht, welches Paul aus dem Rennsteiglied umgedichtet hatte. Aus dieser Zeit sind heute immer noch private Kontakte vorhanden und kleinere Besuche finden immer noch statt. |
Hier in Bordenau ergab sich aber noch ein andere Ereignis. Es wurde ein Dorfgemeinschaftshaus gebaut und es dauerte nicht lange da wurde ein Dorfgemeinschaftsverein gegründet um das Haus durch diesen Verein verwalten zu lassen. Eine schwere Aufgabe kam auf diesen Verein zu. Es musste nämlich jemand gefunden werden, der dieses Haus auch verwaltet und Vermietungen regelt. |
|
Nun wissen sie ja, wer das jahrelang mit großem Eifer gemacht hat. Nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Instandhaltung, kleinere Reparaturen und Veränderungen wurden von Paul und seinen Freunden übernommen. In dieser Zeit gründete er auch den Bürgertreff, der heute noch weiter geführt wird und an dem er regelmäßig teilnimmt, und die Weihnachtsfeier am 1. Advent im Dorfgemeinschaftshaus. Auch die schöne Bank vor diesem Dorfgemeinschaftshaus ist eine gemeinschaftliche Arbeit von Paul und seinen Freunden.So hat dieser Mann über Jahrzehnte hinweg das Leben in Bordenau, ohne Eigennutz nur aus Spaß an der Sache und am Spaß mit dem Umgang anderer Leute diese zu motivieren, auch etwas zu tun, mit geprägt. Dafür gebührt ihm der Dank aller Bordenauer, die die Stiftung ihm mit der Übergabe des Förderpreises zuteil lassen will. Ich bin stolz darauf, dass Bordenau solche Bürger hat und ich bin stolz darauf, in diesem Dorf zu wohnen in dem es noch viele dieser Bürger gibt die sich für ihr Dorf in Vereinen, für kulturelle Veranstaltungen, für Kirche und Politik, für das Zusammenleben der Bordenauer und vor allem auch für unsere Kinder einsetzen, denn diese sind unsere Zukunft. |
|
Paul, im Namen der Stiftung darf ich dir den Förderpreis 2004 übergeben und gratuliere dir dazu von ganzem Herzen. Und wie enden alle Märchen? Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute und das soll Paul noch lange, sehr lange. Vielen Dank |